Faszien durchziehen unseren Körper als Bindegewebe, das elastische Eigenschaften hat. Ständiges Sitzen und akuter Bewegungsmangel schaden diesem Netzwerk, denn für deine Bewegungsfreiheit musst du regelmäßig etwas tun. Ohne die ganze Bandbreite deiner Bewegungsmöglichkeiten zu nutzen, werden deine Muskeln und Faszien immer unflexibler. Sie werden beide nicht mehr in ihrem vollen Spektrum beansprucht und gedehnt.
Die Muskelfaszie ist ein sehr komplexes Gebilde. Vereinfacht gesagt, besteht sie aus mindestens zwei Schichten von widerstandsfähigen Eiweißfasern, den sogenannten Kollagenfasern. Dazwischen liegt je eine Schicht aus lockerem Bindegewebe, die bei Bewegung dem notwendigen Verschiebevorgang der Kollagenschichten gegeneinander dient. Beides zusammen ist für deine Beweglichkeit sehr wichtig.
Bewegst du nicht nun im Alltag zu wenig oder immer auf dieselbe Art und Weise, verändern sich die Bestandteile der Faszie: Die Kollagenfasern verfilzen, die Gleitfähigkeit der Schichten nimmt ab – sie verkleben.
Beide Vorgänge schränken langfristig nicht nur deine Beweglichkeit ein, sondern können auch Schmerzen auslösen oder verstärken. Der Grund dafür liegt darin, dass mit stärkerer Verfilzung und Verklebung auch die Spannungen im Gewebe immer weiter steigen.
Übrigens kann auch Stress ein Verstärker für verklebte Faszien sein. Sie reagieren sogar besonders sensibel auf destruktive Konflikte und Ärger. Bist du entspannt, weil dein Stress-Pegel niedrig ist, können auch deine Faszien leichter in einer gesunden Spannung. Ist der Stress-Pegel jedoch sehr hoch, verspannen sie und können an der Schmerzentstehung beteiligt sein.